Ist Bio-Kaffee der bessere Kaffee?

Bio – kaum ein anderes Wort ist in den vergangenen Jahren so sehr strapaziert worden. Alles muss plötzlich Bio sein, aber kaum jemand kann den Begriff Bio überhaupt definieren. Was ist eigentlich Bio und warum ist es sinnvoll, Bio-Produkte zu kaufen? Bio erstreckt sich mittlerweile auf alle Bereiche des täglichen Lebens und daher ist es nicht weiter verwunderlich, dass auch Bio-Kaffee inzwischen eine wichtige Rolle spielt. Was macht diesen Kaffee so besonders und ist er besser als der herkömmliche Kaffee, der kein Bio-Siegel hat?

Bio-Kaffee braucht keine Monokulturen

[amazon bestseller=“Bio-Kaffee“ items=“3″ style=“standard“ ribbon=“none“ description_items=“0″ grid=“3″] Kaffee aus biologischem Anbau zu kaufen, bedeutet nicht nur Kaffee zu trinken, der ohne die herkömmlichen Insektizide und Pestizide gewachsen ist. Bio bedeutet in diesem Fall: Die Sträucher werden nicht wie sonst üblich, in einer strengen Monokultur angepflanzt, sondern in sogenannten Mischkulturen. Auf den Plantagen wachsen nicht nur die Kaffeesträucher, auch andere Pflanzen wie beispielsweise Kakao, Kokospalmen, Zuckerrohr oder Bananen. Die Kaffeebauern nennen diese anderen Pflanzen „Schattenbäume“, denn sie schützen mit ihrem dichten Dach aus Blättern die empfindlichen Kaffeepflanzen vor der heißen Sonne.

Eine schwierige Pflanze

Kaffee anzubauen ist eine schwierige Arbeit, die nicht immer von Erfolg gekrönt ist. Die Kaffeepflanzen sind sensibel, sie mögen es weder zu kalt noch zu heiß, und starke Schwankungen, was die Temperaturen angeht, können sie gar nicht vertragen. Es darf auch nicht zu trocken oder zu feucht sein, dies gilt besonders für die Sorte Arabica, die in Europa sehr gerne getrunken wird. Durch die Mischkulturen bekommen die Kaffeepflanzen optimale Bedingungen, aber leider arbeiten nicht alle Kaffeeplantagen auf diese Weise. Wer einen Bio-Kaffee kauft, kann sicher sein, dass sein Kaffee aus einer Mischplantage stammt.

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Sehr viel Handarbeit

Kaffee mit Bio-Qualität bedeutet sehr viel Handarbeit, denn es hat sich gezeigt, dass der Mensch in diesem Bereich den Maschinen weit überlegen ist. Um mit der Maschine die Kaffeekirschen von den Sträuchern ernten zu können, müssen nicht selten die Schattenbäume weichen. Dies geht zulasten der Kaffeequalität, aber es gibt noch mehr Nachteile. Die Maschinen arbeiten beim sogenannten „Stripping“ der Kaffeekirschen mit rotierenden Bürsten, die alle Kaffeekirschen ernten, ganz gleich, ob sie schon reif sind oder nicht. So befinden sich immer wieder unreife, oder was noch schlimmer ist, überreife Kaffeekirschen in der Ernte. Um dies zu verhindern, werden die Kaffeekirschen für den Bio-Kaffee mit der Hand geerntet.

Bio heißt auch sozial und ökologisch

Trägt der Kaffee ein Bio-Siegel, dann heißt das: Die Menschen, die auf den Plantagen arbeiten, die Sträucher pflanzen und pflegen, die Kaffeekirschen mit der Hand ernten und verlesen, bekommen einen vernünftigen Lohn, von dem sie leben können. Kinderarbeit, wie sie in diesem Bereich lange keine Seltenheit war und leider immer noch ist, gibt es beim Bio-Anbau von Kaffeepflanzen nicht.

Fazit zum Bio-Kaffee

Kaffee, der aus biologischem Anbau stammt, ist nicht nur qualitativ der hochwertigere Kaffee. Der Kaffeetrinker kann sich zugleich darauf verlassen, dass die Rahmenbedingungen für die Arbeiter in den Herkunftsländern stimmen und dass kein Gift mit den Kaffeekirschen in Berührung gekommen ist. Demzufolge ist dieser Kaffee zwar etwas teurer als der herkömmliche Kaffee, aber der fair gehandelte Kaffee aus biologischem Anbau ist es in jeder Hinsicht auch wert.

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